Biographie
1986 | geboren in Dachau |
2006–2009 | Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Matthias Wähner und Prof. Günther Förg |
2010–2011 | Bachelor of Fine Arts, Glasgow School of Art, Schottland |
2012–2015 | Diplom als Meisterschülerin bei Prof. Günther Förg |
Lebt und arbeitet in München |
Stipendien und Preise
2018–2019 | Arbeitsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin |
2016–2018 | Atelierförderprogramm der Stadt München |
2015–2019 | Bayerisches Atelierförderprogramm |
2008–2015 | Stipendium des Bundesbegabtenförderungswerk Ev. Studienwerks e.V. Villigst |
2014 | 1. Preis Plakatwettbewerb, Internationales Kunstfestival in Toulouse |
Atelierförderung Domagkpark | |
2012 | Atelierförderung Otto- Steidle- Ateliers der Fondara Immobilien |
2010–2011 | Auslandsstipendium an der Glasgow School of Art |
2008 | 1. Preis "Junge Kunst 18-28", BBK Oberbayern Nord und Ingolstadt |
Einzelausstellungen
2018 | #picoftheday, Vorwerkstift, Hamburg |
2017 | #picoftheday, Bayerische Hofglasmalerei, Kunstraum van Treeck |
2016 | Portraits, Deutsches Hopfenmuseum, Wolnzach |
Neue Arbeiten, McDermott&Emery, München | |
2015 | "What you see is what you get", Evelyn Drewes Galerie, Hamburg |
2014 | "Das kleine Format", Galerie Smudajescheck, Ulm |
"Art Karlsruhe: One Artist Show", Galerie Smudajescheck, Ulm | |
2013 | "Ae farewell, alas for ever!", Galerie Smudajescheck, Ulm |
"Preview Berlin Art Fair: Einzelpräsentation", Galerie Smudajescheck, Berlin |
Gemeinschaftsausstellungen
2019 | "Nachts allein im Atelier #6", Evelyn Drewes Galerie, Hamburg |
triple bill, mit Eva Gentner und Miriam Rose Gronewald, K Bar, Berlin | |
2018 | Facets of Queer, Galerie Störpunkt, München |
Tacker, Galerie der Künstler, München | |
2015 | IMA#GINE, Julia Beer, Thomas v. Poschinger, Janina Roider |
2014 | "Klasse G. Förg / M. Dornfeld", Galerie Matthias Jahn, München |
"Jahresgaben", Galerie FOE, München | |
"Off the Wall", Galerie Kampl, München | |
"Irgendwo Dazwischen", The Gallery, Liverpool England | |
"Hommage an Günther Förg", Museum Les Abattoire, Toulouse Frankreich | |
„Vorschau-Rückblick", Galerie Kampl, Münche | |
2013 | "Gruppenausstellung Künstler der Galerie", Galerie Kampl, München |
2012 | "Nichts ist aber bleibt - Klasse Förg", Cordonhaus, Cham |
2011 | "Painting and Printmaking Part II", Newberry Gallery, Glasgow Schottland |
2010 | "Bayern - Italien; Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts", Deutsches Hopfenmuseum, Wolnzach |
2009 | "Jetklasse Lisboa", Fábrica do Braco de Prata, Lissabon Portugal |
"Figur und Raum - Malerei", Gartenhaus der Kunst, München | |
"Bavarian Show, Munich - Los Angeles", Modern Art Gallery, Los Angeles USA | |
2008 | "Junge Kunst 18-28", BBK Ingolstadt, Klenzepark |
"Gutes Amerika - Böses Amerika", Galerie Noah, Augsburg | |
"Altbau oder Neuland", Neuland, München | |
2006 | "Das kleine Format", Kunstverein Aichbach |
Publikationen und Texte
Malerei schafft uns einen anderen visuellen Zugang zur Welt, sie kann unser flüchtiges Sehen hinterfragen und schulen. Obgleich Bilder den Alltag überfluten, widmet man ihnen kaum mehr als einen flüchtigen Moment. Die Herstellung und Produktion ist ein automatisierter Prozess, dem die Malerei entgegen wirken kann.
Während sich die Malerei längst mit ihrem ehemaligen Todfeind der Fotografie angefreundet hat, bringen die digitalen Kräfte von sozialen Medien und avancierter Computertechnik ganz neue Herausforderungen mit sich.
Die Hybrid Serie beschäftigt sich mit Fragen nach unserer Wahrnehmung und künstlerischer Authentizität. Dabei wird auf verschiedenste digitale und analoge Techniken zurückgegriffen, die ein genaues Hinsehen erfordern. Sie erforscht den Traum nach einem transhumanistischen Ideallebens.
(Janina Roider)
Elvis, Marilyn, Amy - die Vornamen genügen, schon werden vertraute Bilder aus dem kollektiven Gedächtnis abgerufen. Marilyn, die Blondine mit flatterndem Rock, Amy, die abgestürzte Soulqueen. Aber lassen die medialen Bilder, die Mythen konstruieren, tatsächlich auf das Wesen eines Menschen schließen? Die malerische Antwort von Janina Roider ist eindeutig: Nein.
Die junge Münchner Malerin, die in Glasgow studiert hat und heute Meisterschülerin von Günther Förg ist, beschäftigt sich ausschließlich mit der klassischsten Gattung der Bildenden Kunst: dem Porträt. Sie malt Menschen aus ihrem Umfeld, vergängliche Superstars bis hin zu mythisch überhöhter Pop- und Filmprominenz.
Janina Roider will aber keineswegs reale Bilder in Malerei übersetzen, erst recht nicht die Persönlichkeiten über das Porträt charakterisieren und definieren. Im Gegenteil: ihre Malerei formuliert ein grundlegendes Misstrauen dem Abbild gegenüber. Janina Roider überträgt diverse fotografische Vorlagen schichtweise auf die Leinwand - und löst damit die vermeintliche Eindeutigkeit der Motive auf. Ihre oft dramatische, kraftvolle Malweise ist mal gestisch, mal kontrolliert und findet häufig in einem impulsiven Malakt auf dem Boden statt. Die haptische Qualität der Materie, die Präsenz der von Roider selbst gemischten Farbe macht die verschiedenen Gesichter des Ichs sichtbar. So gelingt es der Malerei, die Beschränktheit des fotografischen Porträts zu überwinden und die Komplexität und Vielschichtigkeit des Seins aufzuzeigen.
(Text: Adrienne Braun)